Orientierung für Klienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS)
es ist wichtig, dass Sie wissen, dass Sie nicht alleine sind. Viele Menschen erleben nach traumatischen Ereignissen ähnliche Gefühle und Symptome. Diese Orientierung soll Ihnen helfen, Ihre Erfahrungen einzuordnen und den therapeutischen Prozess zu unterstützen.
Was ist PTBS?
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) kann sich nach einem traumatischen Erlebnis entwickeln. Diese Erlebnisse können sehr unterschiedlich sein, wie beispielsweise Unfälle, Gewalt, Naturkatastrophen oder andere belastende Situationen. PTBS kann sich auf verschiedene Weise äußern:
- Wiedererleben des Traumas: Erinnerungen, Flashbacks oder Albträume können plötzlich auftreten und intensive Emotionen hervorrufen.
- Vermeidung: Sie könnten versuchen, Situationen, Menschen oder Orte zu vermeiden, die an das Trauma erinnern.
- Negative Gedanken und Stimmung: Es ist möglich, dass Sie sich isoliert fühlen oder Schwierigkeiten haben, Freude zu empfinden. Schuld- oder Schamgefühle können ebenfalls auftreten.
- Hyperarousal: Sie könnten sich ständig angespannt oder übermäßig wachsam fühlen, was zu Schlafstörungen oder Reizbarkeit führen kann.
Einfluss auf den Selbstwert
- Selbstzweifel: Sie empfinden möglicherweise ein vermindertes Vertrauen in Ihre Fähigkeiten und Ihren Wert.
- Scham und Schuld: Häufige Gedanken über das Trauma können Schuld- oder Schamgefühle hervorrufen, die Ihr Selbstbild stark beeinträchtigen.
- Isolation: Der Rückzug von anderen Menschen kann das Gefühl verstärken, nicht gut genug zu sein oder nicht verstanden zu werden.
Umgang mit eigenen Bedürfnissen
- Schwierigkeiten bei der Identifikation von Bedürfnissen: Sie könnten unsicher sein, was Sie wirklich benötigen, sei es emotionaler Beistand, körperliche Nähe oder Ruhe.
- Angst vor Ablehnung: Die Furcht, dass Ihre Bedürfnisse nicht akzeptiert oder erfüllt werden, kann dazu führen, dass Sie sie unterdrücken oder nicht kommunizieren.
- Überforderung: Das Gefühl, Ihre Bedürfnisse nicht äußern zu können, kann zu zusätzlichem Stress und emotionaler Erschöpfung führen.
Auswirkungen auf den Alltag
- In Beziehungen:
- Emotionale Distanz und Schwierigkeiten, Zuneigung zu zeigen, können zu Konflikten führen.
- Übermäßige Selbstkritik kann dazu führen, dass Sie sich von Partnern oder Freunden zurückziehen.
- Gegenüber den eigenen Kindern:
- Möglicherweise fühlen Sie sich unzulänglich in Ihrer Rolle als Elternteil, was zu Überfürsorglichkeit oder Unsicherheiten führen kann.
- Schwierigkeiten, emotionale Nähe zu zeigen, können die Bindung zu Ihren Kindern beeinträchtigen.
- In der Arbeitswelt:
- Ein geringes Selbstwertgefühl kann Ihre Leistungsfähigkeit mindern, was zu Schwierigkeiten bei der Arbeit oder im Umgang mit Kollegen führen kann.
- Ängste können dazu führen, dass Sie Chancen vermeiden oder sich in sozialen Situationen unwohl fühlen.
Warum darüber reden?
- Verständnis: Indem Sie Ihre Symptome verstehen, können Sie besser nachvollziehen, was mit Ihnen geschieht.
- Entlastung: Das Teilen Ihrer Gedanken und Gefühle kann eine große Erleichterung bringen und Ihnen helfen, sich weniger allein zu fühlen.
- Wachstum: Der therapeutische Prozess bietet Ihnen die Möglichkeit, neue Bewältigungsstrategien zu erlernen und Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Nächste Schritte
- Austausch mit einem Therapeuten: Der Kontakt zu einem Therapeuten kann als erster wichtiger Schritt in Ihrem Heilungsprozess betrachtet werden. In einem geschützten Rahmen haben Sie die Möglichkeit, offen über Ihre Erfahrungen und Gefühle zu sprechen.
- Alltagsbezogene Unterstützung: Gemeinsam können wir daran arbeiten, Worte und Ausdruck für das zu finden, was Sie erleben. Dies kann Ihnen helfen, Ihre Bedürfnisse klarer zu kommunizieren und in verschiedenen Kontexten, sei es in Beziehungen, im Umgang mit Ihren Kindern oder am Arbeitsplatz, besser zu navigieren.
- Ziele setzen: Überlegen Sie, welche spezifischen Ziele Sie für Ihre Therapie haben. Möchten Sie beispielsweise lernen, wie Sie Ihre Emotionen besser ausdrücken oder Strategien entwickeln, um mit Stress umzugehen?
Durch diesen psychotherapeutischen Ansatz können Sie nicht nur Ihre Symptome besser verstehen, sondern auch lernen, wie Sie im Alltag gesünder und erfüllter leben können.
Es ist ein mutiger Schritt, sich mit PTBS auseinanderzusetzen. Denken Sie daran, dass Heilung Zeit braucht und jeder Prozess individuell ist. Lassen Sie uns gemeinsam an Ihrem Weg zur Besserung arbeiten.
Herzliche Grüße, Christoph Röthlein
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Praxis für Psychotherapie und Coaching
Christoph Röthlein
Heilpraktiker für Psychotherapie
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